Von Stefanie Birnkammerer
Noch vor 10 Jahren gehörten Glasbruchmelder zum Standardrepertoire eines jeden Sicherheitskonzepts. „Die mediale Aufbereitung von Einbrüchen und Diebstählen hat jedoch dazu geführt, dass man inzwischen den Eindruck gewinnt, dass beispielsweise bei Fenstern „kein Glas mehr bricht“, dass Täter nur noch über das Aufhebeln der Fenstermechanik nach innen gelangen. Das kann die Statistik allerdings so nicht nachweisen. Das Täterverhalten stellt sich inzwischen wesentlich breiter auf, so dass wir uns bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten dementsprechend anpassen müssen. Die Geschichte zeigt, dass es ein immerwährendes Wettrüsten zwischen Tätern und Sicherheitssystemen gibt,“ sagt Sascha Puppel, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Sicherheitstechnik und Sicherheitskonzepte und Vorstandsmitglied im Bundesverband Sicherheitstechnik e. V.
Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen an erster Stelle, um sich wirksam gegen Einbruch zu schützen und bilden grundsätzlich die Basis für ein solides Sicherungskonzept. Elektronische Sicherungen bieten zusätzlichen Schutz. Diese Herangehensweise und die Erfahrung, dass Täter in der Vergangenheit häufig über das Aufhebeln eindringen konnten, führt inzwischen zu einer Um- und Nachrüstung von (Schau-)Fenstern und Terrassentüren. Dazu gehören beispielsweise die Nachrüstung auf Pilzkopfzapfen, abschließbare Fenstergriffe oder Aufschraubsicherungen, die einen ungewollten Einstieg erschweren.
Nach wie vor ist das Aufhebeln mittels eines Schraubenziehers die gängigste Methode für den Gelegenheitsdieb , der in den meisten Fällen die „Gunst der Stunde nutzt“. Inzwischen ist dieser Methode allerdings das Durchstechen der Glasdichtung dicht auf den Fersen. Dabei stechen Einbrecher diese mit einem Schraubenzieher durch, um den Fenstergriff oder Terrassentürgriff zu erreichen. Können sie diesen bewegen, können Fenster oder Terrassentür ganz leicht geöffnet werden.
Um einen wirksamen Schutz gegen diese inzwischen häufige Methode zu erreichen, ist eine zusätzliche elektronische Sicherung des Fensters bzw. der Glasflächen sinnvoll. Dies kann beispielsweise durch die fachgerechte Installation eines Glasbruchmelders erreicht werden. Glasbruchmelder sind elektronische Sensoren, die, angeschlossen an eine Einbruchmeldeanlage, frühzeitig auf eine Gefahr hinweisen. Es gibt verschiedene Arten von Glasbruchmeldern, darunter aktive, passive und akustische Modelle, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, sowie Anwendungsbereiche haben.
Aktiver Glasbruchmelder
Aktive Glasbruchmelder übertragen Ultraschallsignale über das Glas. Im Normalzustand wird dieses Übertragungsverhalten bewertet und entstehenden Änderungen beim Glasbruch führen zum Alarm.
Aktive Glasbruchmelder eignen sich für alle Glasflächen, im Besonderen für Verbundgläser oder mit Folien beklebe Gläser, auf denen passive und akustische Glasbruchmelder rein physikalisch nicht funktionieren. Sie ermöglichen eine präzise Erkennung von Glasbruch, selbst bei unterschiedlichen Glasdicken. Aktive Glasbruchmelder sind zudem die einzige Möglichkeit der Glasüberwachung nach VdS Klasse C.